Yamaha MT 125
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- 20. Feb. 2017
- 2 Min. Lesezeit
Das 125er-Naked-Bike von Yamaha gibt es ab jetzt auch mit Antiblockiersystem. Ob sich der Aufpreis für die Yamaha MT-125 ABS im Vergleich zur 300 Euro günstigeren Basisvariante lohnt?

Heilig’s Blechle abber au! 4500 Euro fir a Mopedle? Heidabimbam! Woisch Kerle, des senn 9000 Mark!“ Dass die Premium-125er der etablierten Hersteller nicht gerade als Sonderangebote verramscht werden, dürfte hinlänglich bekannt sein. Da macht auch die Yamaha MT-125 ABS keine Ausnahme. Aber ab jetzt erhalten um familiäre Finanzierungshilfe feilschende Jugendliche ein schlagkräftiges Argument.
Die gar nicht mal so kleine Yamaha MT-125 ABS ist, so wie ihre verkleidete Schwester YZF-R 125, nun auch mit einem Antiblockiersystem erhältlich. Für 300 Euro Aufpreis (R 125: 400 Euro) spendiert Yamaha den Achtelliter-Bikes einen Blockierverhinderer und macht sie so zusammen mit KTM Duke und RC 125 zu den sichersten der Klasse. Um es auf den Punkt zu bringen: Das ABS der MT-125 verrichtet seine Aufgabe tadellos und unterbindet zuverlässig mit spätem, etwas grobem Regeleingriff ein Blockieren von Vorder- und Hinterrad. Das hilft nicht nur Einsteigern, Schreckbremsungen einiges von ihrem Schrecken zu nehmen. Gut so!


Motor darf sich Klassenprimus schimpfen
Eine Überschlagserkennung ist zwar nicht mit an Bord, doch muss man schon kräftig in die Eisen langen, um wie Toptester Schwers zu Illustrationszwecken einen Stoppie zu produzieren. Schön auch, dass der Druckpunkt der Bremse (vorne Radialzange, 292 Millimeter Scheibendurchmesser) trotz längerer Leitungen zum Steuergerät nur minimal an Brillanz verloren hat. Unterm Strich bietet die Yamaha MT-125 ABS eine sehr gute Bremsperformance, die als Spreizwerkzeug für (groß-)elterliche Brieftaschen sicher behilflich ist.
Wenn das nicht reicht, sei an die Stärken der Achtelliter-MT (vgl. MOTORRAD 15/ 2014) kurz erinnert. Der wassergekühlte Vierventil-Einspritzer leistet volle 15 PS und ist damit gut für echte 120 km/h, also einen sicheren Speed auf der Autobahn. Weil der Motor außerdem piekfein am Gas hängt, vergleichsweise gut durchzieht und sehr wenig Sprit verbraucht, darf er sich Klassenprimus schimpfen. Kupplung und Getriebe geben bei der Yamaha MT-125 ABS keine Rätsel auf.
Präsentation Yamaha MT-125
Fahrwerk der Yamaha MT-125 ABS sportlich
Das Fahrwerk der Yamaha MT-125 ABS liegt auf der sportlichen Seite (harte Federn, straffe Dämpfung), liefert damit aber transparente, ehrliche Rückmeldung über Straßen- und Gripverhältnisse. Die Rahmengeometrie und der breite Lenker erlauben sehr flinke Ausweichmanöver, ohne dabei Stabilität vermissen zu lassen. Unterstützt wird das spaßig-vertrauenerweckende Fahrverhalten vom als Erstbereifung glücklichen Michelin Pilot Street, der nass wie trocken mit guter Haftung aufwartet. Auch Funktionsumfang und Ablesbarkeit des digitalen Cockpits (zwei Tageskilometerzähler, Kühlwassertemperatur, Tankuhr, Schaltblitz etc.) gefallen.
Auf der Soll-Seite stehen lediglich ein recht spitzer Kniewinkel, der nicht so ganz zur sonst bequemen Sitzposition passen will, sowie der unkomfortable Soziusplatz. Insgesamt ist die Yamaha MT-125 ABS ein ausgereiftes kleines Motorrad, in das merklich viel Entwicklungsarbeit und Feinschliff geflossen sind, die den Kaufpreis ein wenig relativieren. Das gilt umso mehr, als auch die Verarbeitungsqualität auf durchweg hohem Niveau liegt. Weil die sportlichen 125er außerdem am Gebrauchtmarkt gesucht sind, hält sich der Wertverlust halbwegs im Rahmen. „Sicher? Wertstabil? Awa? A gscheids Pfubbfdäpperle? 4500 Euro? Ha freile, Birschle!“
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